Es ist eine Weltneuheit im digitalen Fußball Business und sie hat ihren Beginn in Belgien. In einer einzigartigen Partnerschaft mit Sorare wird für die erste und zweite belgische Liga eine Plattform geschaffen, auf der die Fans Krypto-Waren sammeln oder tauschen können. Dabei stehen die global ersten Krypto-Trading Cards für Fußballprofis im Fokus, mit denen die Fans sogar die Möglichkeit haben gegeneinander zu spielen. Während Belgiens Fußballlandschaft im internationalen Vergleich überschaubar ist, ist der klassische Spielkartenvertrieb im digitalen Ökosystem des Fußballs angekommen – und dürfte schon bald auch für weitere Länder und Ligen eine Option sein.
Krypto-Trading Cards: Die Entwicklung trägt Trends und Nutzerverhalten Rechnung
Die Partnerschaft zwischen der belgischen Pro League und dem Unternehmen Sorare ist die erste ihrer Art im Fußball und wird auf der Website für die belgischen Profiligen bekannt gegeben. Sorare selbst gab ein offizielles Statement ab. Demnach sind nun die Sammel- und Tauschkarten als Krypto-Ware für die Spieler aller 24 Proficlubs der ersten und zweiten belgischen Liga, der Jupiler Pro League und der Proximus League, erhältlich. Mit diesen Collector’s Items für Fans stellt Sorare eine im modernen Fußball typische Verbindung von Tradition und Aktualität beim Fan-Verhalten her. Denn die Abbildung der Fußballer auf Sammelkarten, Stickern für Sammelalben – die Panini-Alben lassen grüßen – oder beim Quartett ist den Vereinen und Herstellern im Merchandising lange Zeit zugute gekommen und hat ein gewisses analoges Fan Engagement hervorgebracht.
Doch die Voraussetzungen für die Wahrnehmung und Rezeption des Fußballs ändern sich seit Jahren rapide. Gerade heranwachsende Generationen sind Digital Natives und ihr Interaktionswille sowie ihre Kaufkraft müssen digital bedient werden. Daher setzt Sorare auf die Krypto-Trading Cards, die einen Hauch von Nostalgie mit aktuellen Trends vereinen. So können die Fans die Karten nicht nur im Kontext einer Kryptowährung kaufen, sondern auch die Veränderung der Spielerwerte anhand der tatsächlichen Leistungen der realen Spieler mitverfolgen. Dieser Aspekt greift auf das für das Fußball Business inzwischen schon sehr relevante FIFA von EA Sports zurück. Das Spiel bleibt so aktuell, weil es mit der Saison Schritt hält und den digitalen mit dem Fußball auf dem Rasen verbindet. Die User sollen nun ihre Trading Cards mit anderen Nutzern über einen Auktionsmechanismus tauschen und mit ihnen gegen andere spielen können. Dabei lassen sich wiederum bestimmte Belohnungen gewinnen. Langfristig sollen die Krypto-Trading Cards ebenso auf Third Party-Plattformen oder bei Spielen einsetzbar sein.
Bringt Sorare einen neuen Trend?
Das junge französische Unternehmen ist das erste, das lizenziert Krypto-Waren in Europa anbietet und genauso das erste, welches dies im Fußball Business tut. In den kommenden Wochen sollen weitere Partnerschaften mit Ligen und Clubs aus Europa bekannt gegeben werden. Der CEO und Mitgründer von Sorare, Nicolas Julia, erklärt:
„We are very proud to have signed this world first partnership with the Belgian Pro League, and we thank them for their trust in Sorare. We see this as a game-changing announcement for the crypto-goods and the football industry. We believe that Sorare’s technology and user-friendliness will allow football fans to freely trade and play with their digital goods. Today’s announcement marks the first step of our development, which is guided by our ambition to create a global open gaming ecosystem, where users can live their passion right at the heart of the game and enjoy a truly new way to engage with it.“
Tatsächlich arbeitet Sorares System mit der Blockchain-Technologie von Ethereum, um sowohl die Transparenz und Authentizität als auch die Tauschpotentiale und plattformübergreifende Einsetzbarkeit der Krypto-Fan-Artikel zu gewährleisten. Denn dank der offenen Struktur der Plattform sollen die Trading Cards barrierearm getauscht und in verschiedenen digitalen Spielen eingesetzt werden können. Um die Krypto-Artikel zu kaufen, müssen die Fans nur drei Klicks ausführen und können per Kreditkarte die Spielerkarten usw. ihrer Wahl erwerben. In ihrer eigenen Galerie sind sie angezeigt, während sie im Fantasy Game eingesetzt werden sollen, um Belohnungen zu erspielen. Darüber hinaus können die Artikel ebenfalls wieder verkauft werden – im Bestfall mit Gewinn in der Kryptowährung. Wer als Fan aber eine Sorare Card besitzt, erhält zudem Zugriff auf Vorteile und exklusiven Content von bestimmten Clubs.
Auch für die NFL sind derartige auf Blockchain basierend Spiele im Umlauf. Das zeigt zum einen, dass Blockchain ebenso wie Kryptowährungen im digitalen Sportökosystem bereits umfassend Einzug gehalten haben. Zum anderen bestätigt sich damit ein Trend, den Sorare mit den Trading Cards im Fußball etablieren will. Gelingt dank der Blockchain-Technologie die Übertragbarkeit der Artikel auf andere Spiel etc., dürfte sich das Modell langfristig etablieren. Und weitere Ligen werden sicher nachziehen. Vor allem die Premier League, aber auch die Bundesliga, LaLiga oder die Serie A und Ligue 1 werden die Fans verleiten, Krypto-Karten von Ronaldo, Messi, de Bruyne, Neymar oder vielleicht Alcácer zu erstehen.
Das Konzept könnte überall aufgehen
Der CEO der Pro League, Pierre François, ist jedenfalls überzeugt vom Konzept Sorares:
„The Pro League is proud to be the first of the European professional football leagues to sign such alicensing agreement based on the blockchain technology. In addition to our historical partnership with Panini, the Pro League thus takes into account the sector’s developments. Sorare is a young companybut we have been convinced by its founders’ determination and especially by their willingness to address the new interests of the fans who follow our competitions.“
Der Wechsel von Panini zu Sorare könnte sich schon bald umfassender vollziehen und symptomatisch für eine Entwicklung sein, die digital ausgerichtete Clubs und Ligen nicht verpassen sollten. Und digital sollten diese natürlich sein, um die Fan-Interessen zu bedienen und von der Investitionsbereitschaft dieser Fans zu profitieren. Das mag vor allem dann gut funktionieren, wenn man das innovative Potential nicht allein im digitalisierten Merchandising sieht, sondern erst recht in der zukunftsgewandten Blockchain-Technologie, die zu einer ganzheitlichen und plattformübergreifenden Schnittstelle von Media, Vertrieb und Fan Engagement beiträgt. Hier kann die Verzahnung von Fußballer Features, Gaming und Social vorangetrieben werden. Und diese ist für die Vereine und Ligen äußerst lukrativ und letztlich wohl notwendig, um den veränderten Vorzeichen der Fans von heute und morgen gerecht zu werden.