Jetzt ist es auch in Deutschland soweit: Investoren kommen in die Bundesliga. Oder waren sie schon länger da? Mit dem Investment von Lars Windhorst bei Hertha BSC Berlin rückte das Thema “Finanzinvestoren” wieder auf die mediale Agenda. Aber wer sind eigentlich die Key-Player, die den europäischen Markt dominieren? Wir haben uns mit dem Ownership-Overview mal die Eigentumsverhältnisse der relevantesten Clubs in Europa angeschaut. Wir beginnen mit der Premier League.
Manchester City
Manchester City gilt neben PSG als der Kommerzklub des Profifußballs. Noch 1998 spielte der Verein in der dritten englischen Liga und legte dann einen kometenhaften Aufstieg hin. Zunächst gelang der schnelle Wiederaufstieg in die Premier League und dann im Jahre 2008 kaufte die Herrscherfamilie Abu Dhabis den Klub. Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan ist seitdem der Chef der Citizens. Neben seinem Engagement im Fußball ist der Bruder des Präsidenten als Minister für Präsidentschaftsangelegenheiten in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig. Manchester City gehört zur City Football Group deren Anteile mehrheitlich bei der Abu Dhabi United Group (86,21%) liegen.
FC Liverpool
Der LFC ist der momentan schärfste Konkurrent von Manchester City im Kampf um die englische Meisterschaft und wird als Gegenstück zum neureichen Scheichklub gesehen. Der 18-Fache englische Meister blickt auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. 1892 von einem Brauereibesitzer gegründet, ist der amtierende Champions League Sieger mittlerweile einer der größten Fußballvereine der Welt. Seit Oktober 2010 ist die Fenway Sports Group – ein US-amerikanischer Sportvermakter – im Besitz des Klubs. Neben den Reds ist das Unternehmen zudem Besitzer des Baseballvereins, Boston Red Sox.
FC Chelsea
Roman Abramowitsch ist wohl der bekannteste Klubbesitzer der Premier League. Im Juni 2003 kaufte er den FC Chelsea und investierte seitdem mehr als 1,7 Milliarden Euro in neue Spieler. Die Übernahme trug schnell Früchte. Bereits in der Saison 2004/2005 konnte Chelsea die englische Meisterschaft gewinnen. Dies war nicht nur die erste seit 50 Jahren, sondern mit 95 Punkten auch ein neuer Rekord in der Premier League. Im Jahr 2012 erreichte Chelsea mit dem Gewinn der Champions League gegen den FC Bayern den vorläufigen Höhepunkt in der Ära Roman Abramowitsch.
Tottenham Hotspur
Tottenham war in den letzten Transferperioden der mit Abstand sparsamste Top 6 Verein der Premier League. Vor beginn der letzten Saison verpflichtete der Verein keinen einzigen neuen Spieler und schaffte es trotzdem das Champions League Finale zu erreichen. Statt in neue Spieler investierten die Nordlondoner in ein neues Stadion und in hochmoderne Trainingsanlagen. Der Mann hinter diesem wirtschaftlich sehr erfolgreichen Klub ist Joe Lewis. Der britische Milliardär steht aber nur höchst ungern in der Öffentlichkeit und wird in seinem Job als Chairman durch Daniel Levy vertreten. Levy ist Geschäftsführer des Investmentunternehmens ENIC, das seit 2012 Privatbesitzer der Spurs ist.
FC Arsenal
Seit dem Gewinn der Meisterschaft, ohne eine einzige Niederlage im Jahr 2004, bleiben bei den Gunners die großen Erfolge aus. E. Stanley Kroenke will das ändern. Er ist schon seit mehr als 10 Jahren Anteilseigner des Vereins und seit August 2018 hat er die komplette Kontrolle. Der US-amerikanische Milliardär ist außerdem Besitzer von Profivereinen im Football, Eishockey, Basketball und Lacrosse. Im Fußball besitzt er neben Arsenal noch die Colorado Rapids, die in der Major League Soccer spielen.
Manchester United
Auf eine Menge Gegenwind stieß die Übernahme des momentan Umsatzstärksten Fußballklubs der Welt, im Jahr 2005. Der mittlerweile verstorbene amerikanische Milliardär, Malcolm Glazer, erwarb damals den Traditionsverein. Die Fans waren jedoch weniger von diesem Vorhaben überzeugt und gründeten in der Folge ihren eigenen Verein, FC United of Manchester, der momentan in der sechsthöchsten Liga aktiv ist. Malcolm Glazer übertrug den Verein, noch zu Lebzeiten, seinen 6 Kindern.
Erfahrt mehr über die Klubbesitzer aus Italien und Spanien in Teil 2 und Teil 3 des Ownership-Overview.