Ownership-Overview: Die Top 4 in La Liga

Viele Vereine in Spanien gelten als hoch verschuldet. Doch wer sind eigentlich die Geldgeber der Top-Vereine, die Jahr für Jahr Unsummen investieren?

Teil 3 des Ownership-Overview. Nachdem in Teil 1 und Teil 2 die Bosse der Premier League und der Serie A zusammengefasst wurden, stellen wir nun die Besitzer und Entscheider der spanischen Primera División vor.

FC Barcelona

“Més que un club” – Motto des FC Barcelona im Camp Nou

Transfers für über 100 Millionen Euro sind beim großen FC Barcelona keine Seltenheit mehr. Jüngstes Beispiel: der französische Weltmeister Antoine Griezman kam für 120 Mio. Euro von Atlético Madrid. Bei solchen Summen ist die Frage, wer der Besitzer dieses Vereins und damit finanziell verantwortlich ist, besonders spannend – und die Antwort durchaus überraschend. Der FC Barcelona ist noch immer als gemeinnütziger Verein organisiert. Das heißt: der Verein ist im Besitz seiner 143.459 Mitglieder (Stand 2016). Geld wird hauptsächlich durch die Vermaktung in die Kassen gespült. Aber aufgrund der riesigen Transfersummen und der dazugehörigen Spielergehälter, sind die Katalenen des öfteren dazu gezwungen Kredite aufzunehmen, um die eigenen Schulden zu senken.

Real Madrid

Real Präsident Florentino Pérez mit der ehemaligen Bürgermeisterin Madrids Manuela Carmena

Real Madrid ist der Fußballverein der Superlative. Er ist mit 13 Champions League Titeln nicht nur der erfolgreichste Verein in Europa, sondern mit einem Wert von über 4 Milliarden Dollar auch der teuerste Verein der Welt. Genau wie Erzrivale Barcelona ist auch der Hauptstadtklub als gemeinnütziger Verein organisiert und damit im Besitz seiner Mitglieder (99.781 Stand 2017). Doch ist bei Real ein sehr medienwirksamer Mann im Amt des Präsidenten: Florentino Pérez. Der Madrilene war von 2000 bis 2006 Präsident und ist es wieder seit 2009. Unter Pérez hat sich die finanzielle Situation enorm verbessert. Real Madrid ist einer der wenigen spanischen Erstligisten, die keine Schulden haben. Pérez erreichte diesen finanziellen Aufschwung vor allem durch hohe Vermarktungseinnahmen, die er erzielte, indem jedes Jahr neue Superstars verpflichtet wurden. Cristiano Ronaldo, Zinedine Zidane und Eden Hazard sind nur einige Beispiele.

Atlético Madrid

Atlético Präsident Miguel Ángel Gil Marín

Der Stadtrivale des großen Real gilt als der Verein des kleinen Mannes. Wer sich nicht mit dem Glanz und Glamour der Galaktischen assoziieren kann oder will, feuert die Rojiblancos an. In den letzten Jahren hat sich der Verein unter Diego Simeone zur dritten starken Kraft im spanischen Fußball entwickelt. Spätestens seit dem Meistertitel 2014 und den beiden Champions League Finalteilnahmen ist Atlético ein Top-Verein in Europa. Aber im Gegensatz zu seinen beiden großen Konkurrenten, ist der Verein als Aktiengesellschaft organisiert. Hauptanteilseigner ist der spanische Geschäftsmann, Miguel Ángel Gil Marín. Er ist der Sohn des langjährigen Präsidenten, Jesús Gil, der erst im Alter von 70 Jahren das Präsidentenamt an seinen Freund Enrique Cerezo übertrug. Cerezo ist seit 2003 Präsident und besitzt 20% der Aktien. Ebenso viel gehören der chinesichen Wanda Group, die auch dem neuen Stadion, Wanda Metropolitano, seinen Namen gibt. Insgesamt gehören der Famile Gil Marín und ihrem Freund, Enrique Cerezo, 77% der Anteile.

FC Valencia

Valencia Besitzer Peter Lim

Der amtierende spanische Pokalsieger hat 2018/19 zum zweiten Mal in Folge den vierten Platz in der Primera División erreicht. Diese sportlichen Erfolge bedeuten für den Besitzer, Peter Lim, aber keinesfalls, dass alles perfekt läuft. Seit der Übernahme, durch den Mann aus Singapur, im Jahr 2014 lief vieles drunter und drüber im Verein des spanischen Meisters von 2004. Viele Trainer und Sportdirektoren wurden verschlissen und in der Liga war man zwei Saisons in Folge näher an den Abstiegsrängen als am internationalen Geschäft. Finanziell ist der Verein aber auf seinen Investor angewiesen. Die Schulden von über 600 Mio. Euro, vor der Übernahme durch Lim, führten unter anderem dazu, dass der Bau des neuen Stadions ausgesetzt werden musste und Starspieler, wie David Villa oder David Silva verkauft wurden. Vor Beginn der neuen Saison gab es Gerüchte, um ein Zerwürfnis zwischen Peter Lim und seinem Trainer, Marcelino, und Manager, Mateu Alemany, dieses schien nach Beginn der Saison nicht behoben worden zu sein. Am 11.09.2019 wurde der Erfolgstrainer ohne genaue Begründung entlassen.

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