In den letzten Jahren hat eSport immer mehr an Bedeutung gewonnen. Neue Sponsoren sind eingestiegen, Übertragungsrechte werden immer teurer und die Sportler sind echte Stars. Die Fanbase wächst von Tag zu Tag und eSport-Turniere werden zu internationalen Großevents. Die Hauptzielgruppe ist eine, die durch traditionelle Werbung immer schwieriger zu erreichen ist und genau deshalb wird immer mehr Geld in das Phänomen eSport gesteckt.
Seit einigen Jahren entwickelt sich nun parallel zum eSport eine ganz neue Sportart: Drone Racing. Das Drone Racing verbindet den virtuellen und den realen Sport. Die Fahrer tragen VR-Brillen, auf denen sie live das Bild aus dem “Cockpit” der Drohne sehen. Bei den Rennen müssen die Fahrer ihre Drohnen möglichst schnell durch einen Parcour navigieren.
Schnell ist bei diesem Sport das richtige Stichwort. Von 0 auf 100 beschleunigen die Drohnen in 1,6 Sekunden und erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern. Bei diesen unglaublichen Geschwindigkeiten noch den Überblick zu behalten und perfekt durch den Parcour zu navigieren, erfordert höchste Konzentration und enormes Fingerspitzengefühl.
Drone Champions League
Seit einiger Zeit werden die Turniere der neuen Sportart immer professioneller. Mithilfe namenhafter Sponsoren wie Red Bull, BMW oder Allianz werden Wettkämpfe überall auf der Welt veranstaltet. 2019 fand die Drone Champions League bereits in Cannes, Laax (Schweiz), Turin, Lichtenstein und Turda (Rumänien) statt. Diese professionelle Liga organisiert bereits die vierte Saison und ist einer der wichtigsten Wettkämpfe im Drone Racing.
Das Turniersystem sieht wie folgt aus: Die Teilnehmer treten in 4er-Teams gegeneinander an. Zunächst geht es in Qualifikationsrunden darum, sich durch möglichst gute Zeiten, weit vorne in den Finalrunden zu platzieren. Dann im Viertelfinale, Halbfinale und Finale gibt es 5 Runden. Zunächst 4 Runden, in denen im 1 gegen 1 gegeneinander geflogen wird, genannt “Single Heat”, der Gewinner erhält einen Punkt. Und am Ende, im sogenannten “Big Heat”, starten alle 8 Fahrer gleichzeitig in den Parcour. Hier erhält das Siegerteam einen weiteren Punkt und durch Platzierungen auf den vorderen Plätzen gibt es Extrapunkte.
Begleitet wird das Ganze von tausenden Zuschauern vor Ort und vielen weiteren im Live-Stream. Beispielsweise das Renn am historische Standort direkt am Wasser in Turin bot eine atemberaubende Atmosphäre und die Zuschauer waren begeistert. Im Finale konnte sich Apex Racing aus Dänemark gegen das Team XBlades aus Großbritannien durchsetzen.
Ausnahmetalent Luke Bannister
Die Briten um ihren Shootingstar Luke Bannister, crashten im “Big Heat” mit 3 ihrer 4 Drohnen und konnten deshalb den 3-1 Rückstand aus den vorigen Runden nicht mehr aufholen. Luke Bannister schaffte es jedoch, einmal mehr als erster ins Ziel zu kommen. Der mittlerweile 19-jährige ist schon seit einigen Jahren ein Star der Szene. Bereits mit 15 gewann er seine ersten Rennen und ist nun sogar hauptberuflich Drohnenpilot.
Neben den Rennen treten viele Piloten auch als YouTuber in Erscheinung und generieren so, neben einem kleinen weiteren Einkommen, noch weitere Aufmerksamkeit für sich und ihre Sportart. In ihren Videos beeindrucken sie mit spektakulären Flugmanövern in atemberaubenden Landschaften. Das Ganz gefilmt aus der Cockpit-Perspektive und mit der richtigen Musik unterlegt, macht richtig Lust auf Drohnen fliegen.
Auch in Deutschland gibt es schon erfolgreiche Drohnenpiloten. Diese können sich zwar bisher noch nicht durch den Sport ihr Leben finanzieren, aber auch die Hobbypiloten nehmen schon an den DCL Wettkämpfen teil. Durch das stetig wachsende Interesse der Sponsoren, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Profi-Drone-Racer in der Weltspitze mitmischen.
Die Drone Racing League zum Beispiel veranstaltete 2017 ein Drohnenrennen in der BMW Welt in München. Futuristische Atmosphäre, extrem schnelle Drohnen und auf Hochglanz polierte Autos; der perfekte Standort für Fans, Fahrer und Sponsoren. Durch solche Events steigt die Aufmerksamkeit für Drohnenrennen immer weiter an. Die Sponsoren erkennen das Potenzial der neuen Sportart.
So wie eSport mehr und mehr non-endemic Sponsoren für sich gewinnt, wird auch Drone Racing demnächst im Mainstream ankommen. Angesichts der rasanten Geschwindigkeit mit der sich nicht nur die Drohnen bewegen, sondern die gesamte Sportart entwickelt, ist davon auszugehen, dass Drone Racing bald jedem ein Begriff ist. Schon jetzt übertragen kleinere TV-Sender wie ProSieben MAXX die Sportart im Fernsehen und in Zukunft werden auch andere auf diesen Zug aufspringen. Drone Racing ist die Sportart der Zukunft.