Benfica Lissabon Goes NFL: Das will der portugiesische Meister von den 49ers lernen

Benfica Lissabon geht eine strategische Partnerschaft mit den San Francisco 49ers ein. Das sorgt für professionellen Austausch – und soll Befica in den USA noch größer machen.

Die Partnerschaft von zwei Sportvereinen wie Benfica Lissabon und den San Francisco 49ers aus der NFL soll für die Weitergabe von Know-how in den Bereichen Technologie und Business sorgen, aber auch sportliche Perspektiven für die Teams neu denken lassen. Das erklärte der Ex-Kapitän des portugiesischen Rekordmeisters, Luisão, jüngst bei der Vetragsunterzeichnung im Museum kultigen Levi’s Stadium in San Francisco. Dabei wurde deutlich, dass Benfica die USA vor allem als Wachstumsmarkt ansieht. Doch der Club hat auch viel zu geben.

Internationalisierungsstrategie der europäischen Clubs: Reichweite und Awareness aufbauen

Der Brasilianer Luisão, der mit Benfica zahlreiche nationale Titel gewann, erklärte der Presse:

Benfica and the 49ers strengthen relationships through a partnership that will cover several areas ranging from historical heritage to innovation.Both emblems share greatness based on a rich history of sporting achievements. Both clubs have a common demand, professionalism and a continuous search for innovation.

Als Teil der Partnerschaft waren die San Francisco 49ers, fünfmalige Super Bowl Champions, deren Quarterback Jimmy Garoppolo zu den bestbezahlten NFL-Spielern zählt, in die ISMA (International Sports Museums Association) aufgenommen worden. Dieser Vereinigung gehören neben Benfica auch Teams wie Arsenal London, Real Madrid, Bayern München oder Eintracht Frankfurt an. Die 49ers aber sind das erste US-amerikanische Franchise in diesem Verband.

Luisão betonte in seiner Rede weiterhin, dass der beidseitige Austausch der Teams wichtig sei, ließ dabei aber nicht unerwähnt, wie wichtig die USA als Markt für den Club sind.

We want to learn from the best practices of each institution, at a sporting, technical or technological level. The United States is a strategic market for Sport Lisboa e Benfica.

Und die 49ers haben immerhin 2,1 Millionen Follower auf Twitter, 1,5 Millionen Abonnenten auf Instagram und knapp 3,8 Millionen Facebook Fans. Diese Reichweite ist nicht zu verachten, wenn man international expandieren will. Und genau das ist das Bestreben beinah aller europäischen Vereine, insbesondere de Top Clubs. Ob China, Indien, Australien oder die USA: der Markt ist da. So ist Benfica passenderweise derzeit auf USA Tour – und hofft, neue Fans zu finden. Aber auch neue Vermarktungspotentiale zu erschließen.

Von Benficas Expertise im Jugendbereich lernen

Da es für Benfica um eine Partnerschaft geht, sollen die 49ers insbesondere aber die US-amerikanische Sportgemeinschaft im Allgemeinen natürlich auch Besonderes von Benfica Lissabon lernen und erfahren können.

In addition to the huge fan base we have in California and the East Coast, Benfica may add value especially through the know-how it has in academy football, sustained in its Academy, recognized as one of the best in the world,

meint Luisão. Recht hat er, denn von Benfica kann jeder Verein lernen, wie man junge Talente schmiedet, mit ihnen sportlich erfolgreich ist und dann sogar wirtschaftlich, weil sie für immense Summen verkauft werden. Das beste Beispiel ist der Transfer von Youngster João Félix, den Atlético Madrid für 126 Millionen Eurom vom Verein losgeeist hat. Nicht einen Cent weniger als die festgeschriebene Ablösesumme.

In den letzten 10 Jahren hat Benfica mit Spielerverkäufen 864 Millionen Pfund eingenommen, so Sport Bible. Verkauft wurden neben João Félix Spieler wie Victor Lindelöf and Manchester United, Renato Sanches an Bayern München, David Luiz oder Nemanja Matić an Chelsea, Nelson Semedo an den FC Barcelona oder Ángel Di María an Real Madrid. Und dabei waren diese Stars, als sie zu Benfica kamen, nur Talente; oder sie stammten aus der eigenen Jugend. Von der Tugend, sie zu Spitzensportlern zu formen, und das gelingt anscheinend im Akkord, können die 49ers und die US-amerikanischen Sportvereine sicher auch einiges gebrauchen.

Während Benfica in Portugal seit einigen Jahren wieder die Nase vorn und den FC Porto als größten Erfolgsclub dieses Jahrtausends abgelöst hat, möchte der Club sich weltweit weiter profilieren und damit womöglich einen Weg einschlagen, der es ermöglicht, hochqualitative Spieler eventuell noch ein wenig länger zu halten. Die Erlöse von den Verkäufen sind phänomenal, doch der Club möchte sicher seine Abverkäufe von den Trikots der Stars ankurbeln. Das funktioniert in den USA natürlich, würde aber sicher noch mehr Fahrt aufnehmen, hätte man einen João Félix noch in den eigenen Reihen. Dieses wirtschaftlich-sportliche Gleichgewicht muss Benfica jedes Jahr neu austarieren. Doch der nächste Superstar steht sicher schon in den Startlöchern. Ähnlich wie Ajax Amsterdam ist Benfica in Sachen Jugendarbeit ein Vorbild und als Unternehmen wie als Verein erfolgreich. Die Frage bleibt jedoch, ob die sportliche Entwicklung, in der Champions League etwa, nicht stagniert, wenn die Stars immerzu gehen müssen.

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Doch so ist der Stand der Dinge; denn im Fußball-Business gibt es einfach noch ein paar größere Fisch und Benfica und Co. sind in der falschen Liga zuhause, um mit diesen in Sachen globaler Popularität vollendes konkurrieren zu können. Die Partnerschaft mit den 49ers zeigt uns aber auch: Benfica Lissabon ist nicht satt. Wir warten gespannt auf den kommenden Top Star aus Portugals Hauptstadt; an Rúben Dias, Rafa Silva und Co. gibt es immerhin auch schon Interesse. So werden Spieler zu Assets, die einen Verein, ein Unternehmen heutzutage, ausmachen.

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