Das Projekt DFB-Akademie wird von den Verantwortlichen mit großen Worten bedacht. Neben Silicon Valley ist auch die Rede von der Havard University des Fußballs. Doch was steckt wirklich hinter dem Namen DFB-Akademie und was erwartet den deutschen Fußball?
Lange Zeit war es eine ambitionierte Vision – nun wird es endlich Wirklichkeit. Am 03.05.2019 wurde der Spatenstich für die neue Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes gesetzt. Das Mammutprojekt ist mit geplanten Ausgaben von 150 Mio. Euro das bisher größte in der Geschichte des Verbandes und soll voraussichtlich Ende 2021 fertiggestellt werden.
Dann sollen in Frankfurt-Niederrad, auf dem Gelände einer früheren Trabrennbahn, die Administration und der Sport des größten Sportverbandes der Welt unter einem Dach vereint werden. Nach dem Vorbild einiger europäischer Nachbarn entsteht so auf 9 Hektar die Zukunft des DFB. Dieser schreibt selber nicht nur vom Neubau der Akademie, sondern des gesamten Verbandes.
Den Verantwortlichen wurde schon vor einigen Jahren klar, dass die Konkurrenz den deutschen Fußball nach und nach überholt. Deshalb hat der DFB bereits 2014 unter der Führung von Wolfgang Niersbach den Bau der DFB-Akademie als wichtiges Ziel festgelegt. Die lange Wartezeit auf den Baubeginn ist vor allem in juristischen Streitigkeiten mit der Stadt Frankfurt begründet.
Jetzt, wo der Bau endlich losgehen kann, soll es jedoch umso schneller gehen. Die Grundsteinlegung ist für den Herbst diesen Jahres geplant. Innerhalb der folgenden zwei Jahre wird das fünfstöckige Hauptgebäude und die zugehörigen Sportanlagen errichtet. Diese Anlagen umfassen 3,5 Naturrasenplätze, einen Beachsoccer-Platz, verschiedene Technikparcours und 33 Athletenzimmer. Außerdem sind in der neuen Zentrale 543 Arbeitsplätze ansässig.
Den Vorwurf der Errichtung eines Elfenbeinturms wollen sich die Verantwortlichen nicht gefallen lassen. Das Projekt soll für alle Mitglieder einen Mehrwert bieten. Im Fokus stehen hier zwar die Spitzensportler, aber diese spülen bestenfalls durch gute Leistungen, mehr Geld in die Kassen des DFB, welches dann wiederum an den Breitensport weitergereicht wird.
In der Vision steht die Praxis immer im Vordergrund. Es soll ein Ort der Vorbereitung für die Nationalmannschaft, der Ausbildung der Jugendspieler und der Weiterbildung der Trainer sein. Und auch der Blick über den Tellerrand stellt für dieses Vorhaben einen wichtigen Faktor dar. Der DFB möchte sich an dem Wissen anderer Sportarten und externer Unternehmen bereichern, um stets auf dem neuesten Stand der Forschung zu sein.
Das neue Zentrum soll Wissen bündeln, digital aufbereiten und für Fußballdeutschland zur Verfügung stellen. Geplant ist ein Ort, an dem Bekanntes archiviert und Neues erdacht wird und das alles immer mit direktem Bezug zum Sport und zum Menschen.
Unter dem Titel “How the DFB Academy drives innovation for the German Football” wird der Leiter der DFB-Akademie, Dr. Tobias Haupt, auf der Spielmacher Konferenz 2019 über dieses spannende Projekt und seinen Mehrwert für den deutschen Fußball referieren.